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Das Elektroauto an der Autobahn laden – So hoch sind die Kosten

Laden | 11.06.2024

Auf Reisen sind Ladestationen auf Autobahnraststätten für das Aufladen des Elektroautos essenziell. Doch die Preise für eine Schnellladung sind je nach Anbieter sehr unterschiedlich. Dieser Beitrag soll helfen, einen Überblick über die Kosten zu geben.

Inhalt
So hoch sind die Kosten für eine Ladung auf der Autobahn

Der TCS hat die Preise für Ladungen an 35 Schnellladestationen auf den Autobahnraststätten untersucht. Auch wurden 18 für Fremdmarken zugänglichen Tesla Superchargern bei Autobahnausfahrten verglichen.

Das Ergebnis: An 26 der 35 Schnellladern kostet eine Ladung von 50 kWh zwischen 30 und 40 Franken. Damit kann ein Elektroauto durchschnittlich zwischen 250 und 300 Kilometer fahren. Im Vergleich dazu betragen die Treibstoffkosten für dieselbe Reichweite eines konventionellen Autos zwischen 35 und 40 Franken.

Alle Test-Ladungen wurden mit der TCS eCharge App durchgeführt und mit der TCS Mastercard abgerechnet.

Die günstigsten und die teuersten Standorte

Je nach Standort der Ladestation gab es erhebliche Preisunterschiede. Die günstigste Raststätte war GoFast Viamala an der San Bernardino-Strecke mit 23 Franken für 50 kWh, die teuerste Kölliken evpass express an der A1. Diese war mit 46 Franken doppelt so teuer. Der Mittelwert für eine Ladung von 50 kWh liegt bei 34 Franken.

Bei folgenden Ladestationen kostet das Laden von 50 kWh unter 30 Franken:
  • Thurau Gofast
  • Walensee Gofast
  • Würenlos Gofast
  • Deitigen Süd Gofast
  • Forrenberg Nord energie 360°
  • Gunzgen Gofast
  • Viamala Gofast
Über 38 Franken für 50 kWh Strom bezahlt man in:
  • Knonaueramt PLUG'N ROLL
  • Rheintal PLUG'N ROLL
  • Relais du St. Bernard Move
  • Restoroute de Bavois S.A.
  • A1, Bavois Move,
  • Gotthard Raststätte Nord /Süd Move
  • Herrlisberg Move
  • Pieterlen Move
  • A14 Raststätte Sankt Katharina Nord (Richtung Luzern) Move
  • La Gruyére Move
  • Deitigen Nord Move

An den Tesla Ladestationen laden Tesla-Fahrer und -Fahrerinnen ihre Akkus mit 50 kWh für 23.50 bis 27 Franken. Autos anderer Marken, welche die Tesla App für die Anmeldung und Abrechnung nutzen, bezahlen 32 bis 36 Franken. Dies jedoch ohne Abo.

Wird mit der App des jeweiligen Anbieters geladen, muss zum Teil für die gleiche Energiemenge um bis zu 8 Franken weniger bezahlt werden.

Ladekosten: Verbrenner vs. Elektroauto
382'000
Ladestationen in einer App

Am günstigsten ist es noch immer, wenn das Elektroauto zu Hause geladen wird. Denn während 50 kWh Strom an der Heimladestation in der Schweiz durchschnittlich 17.50 Franken kosten, bezahlt man dafür am Schnelllader mit 34 Franken rund das Doppelte.

Bei den meisten Schnellladestationen sind die Treibstoffkosten im Vergleich zu einem Auto mit Verbrennungsmotor etwa gleich hoch. Günstiger fahren Teslas, die an Tesla Superchargern von guten Konditionen profitieren. Zu beachten ist allerdings, dass mit dem Elektroauto rund 6 Liter Benzin pro 100 Kilometer eingespart werden. Dies hat einen nicht zu vernachlässigenden Effekt auf die Klimabilanz.

Die Preise an der Ladesäule variieren je nach Anbieter. Deshalb werden die aktuellen Preise jeweils in der App (wie z. B. TCS eCharge) oder auf dem Bildschirm der Ladestation angezeigt.

Energiekosten-Vergleich für 100 km
Elektroauto, das zu Hause geladen wird
30%
CHF 6

Diese Energiekosten-Variante ist auf 100km die günstigste.

Elektroauto, das am öffentlichen Schnellader an der Autobahn geladen wird
85%
CHF 8-17

Diese Energiekosten-Variante ist auf 100km die teuerste.

Auto mit Verbrennungsmotor, das an der Tankstelle betankt wird
65%
CHF 12-13

Diese Energiekosten-Variante ist auf 100km die mittlere.

Was es beim Laden des Elektroautos zu Hause zu beachten gibt, haben wir im Beitrag «Elektroauto zuhause laden: Als Mieter und als Eigentümer» zusammengefasst.

Diese Anbieter von Schnellladestationen gibt es

In der Schweiz gibt es diverse Anbieter, die öffentliche Schnellladestation betreiben. Hier eine Auswahl:

Gofast

Noch günstiger als Tesla ist Gofast, wo alle Marken laden können. Hier kostet eine Ladung 23 bis 30 Franken. Gofast betreibt Schnelllader auf 11 Schweizer Raststätten. Dort finden sich einzelne oder auch mehrere Ladesäulen. Die Leistung ist an den meisten Standorten über 120 kW.

Ionity und Move

Etwas teurer sind Ionity und Move. Bei Ionity kostet eine Ladung 37 Franken. Ionity rechtfertigt den Preis mit leistungsstarken 350 kW Ladesäulen und einem europaweiten Netz. Auf den Schweizer Autobahnraststätten sind sie an 8 Standorten vertreten.

Move betreibt 12 Standorte auf Raststätten, wovon nur vier mit mehr als 100 kW Leistung ausgerüstet sind. Bei Move ist die Ladung wegen dem Zeittarif an den schnellen Stationen günstiger als an den langsamen: Sie kostet 38 Franken mit 50 kW oder 36 Franken mit 150 kW Leistung.

Plug’n Roll, Evpass und Energie360°

Die Anbieter betreiben einzelne Schnelllader auf Autobahnraststätten. Die Preise reichen von günstig (Energie360° unter 30 Franken ) bis zu sehr teuer (Plug’n Roll und evpass 38  bzw. 46 Franken).

Die beiden teuren Anbieter gewähren jedoch bei der Verwendung ihrer eigenen Ladekarte Rabatte von 21 bzw. 14 Prozent. Damit kostet die Ladung zwischen 35 und 38 Franken.

Tesla

Tesla betreibt 18 Ladeparks, die sich unmittelbar in der Nähe einer Autobahnausfahrt befinden und für alle Marken offen sind. In der gesamten Schweiz verfügt Tesla über 30 Ladeparks, wovon 25 für alle Marken zugänglich sind. Die Tesla Supercharger Standorte sind manchmal mit bis zu 24 Schnellladestationen ausgerüstet.

Wer mit einem Elektroauto einer anderen Marke an Tesla Superchargern laden will, kann sein Fahrzeug auf der App von Tesla registrieren und über diese die Ladung freischalten und bezahlen.

Pro Ladung muss 32 bis 36 Franken bezahlt werden. Damit liegt Tesla im Mittelfeld der Schnelllader. Deutlich günstiger können Tesla-Fahrer selbst laden. Sie bezahlen 23 bis 27 Franken. Da Tesla die Preise der Nachfrage anpasst, ist der Preis während den Randzeiten sogar noch günstiger. An Spitzenzeiten ist der Preis dagegen höher.

Abos für Viellader

Grundsätzlich kann gesagt werden: Wer im Monat mehr als 60 kWh an einer Schweizer Autobahnraststätte lädt, sollte sich die Abo-Modelle der verschiedenen Anbieter ansehen. TCS-Mitglieder bezahlen keine Abogebühren.

Tipps für das Laden auf Autobahnraststätten

Insbesondere bei Elektroautos aus Japan (Honda, Nissan, Mitsubishi) gibt es die Möglichkeit, bidirektional zu laden. In der Schweiz (Stand April 2023) kommen zurzeit folgende Modelle infrage: Honda e, Nissan Leaf & e-NV 200, Mitsubishi i-MiEV, Outlander und Eclipse Cross; Peugeot iOn und Citroën C-Zero. Weitere Fahrzeughersteller haben jedoch Elektromodelle mit bidirektionalem Laden angekündigt.

Das Schnellladenetz entlang der Autobahnen in der Schweiz ist sehr gut ausgebaut. Beachten Sie aber die Preisunterschiede der Anbieter.

Andreas Aeschlimann
Experte für Elektromobilität

Auf Reisen spielen nicht nur die Schnellader an Autobahnraststätten eine wichtige Rolle. Weitere Tipps rund ums Reisen geben die Beiträge «Elektroauto unterwegs laden: Ladestationen und Apps in der Schweiz» und «Reisen mit dem Elektroauto – Tipps für die Schweiz und Europa».

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