Die Batterien eines Elektroautos speichern in der Regel mehr Strom, als bei der täglichen Autofahrt gebraucht wird. Mittels bidirektionalem Laden kann dieser gespeicherte Strom mithilfe von speziellen Ladestationen zu einem späteren Zeitpunkt am Tag zurück ins Hausstromnetz gespiesen werden. Das Elektroauto wird so zur riesigen Powerbank! Das ist besonders für diejenigen interessant, welche mit einer Solaranlage Strom produzieren. So kann der Akku des Elektroautos als Zwischenspeicher des Solarstroms genutzt werden. Das bidirektionale Laden wird deshalb häufig eingesetzt, um die Eigenversorgungsquote mittels Solarstromanlagen zu steigern.
Im Gegensatz zu Wallboxen, mit denen das Elektroauto lediglich aufgeladen werden kann, kosten bidirektionale Ladestationen mehr. Noch gibt es in der Schweiz nur wenige Anbieter, bei denen solche Wallboxen bezogen werden können.
Eine Schweizer Pionierin beim bidirektionalen Laden ist das Startup «sun2wheel AG», bei dem der TCS beteiligt ist. Ziel des Unternehmens ist es, bidirektionales Laden als Standard zu etablieren und intelligente Lade- und Speicherlösungen anzubieten.
Wer in bidirektionales Laden investiert, setzt auf eine zukunftsfähige Lösung, die in vielen Fällen den stationären Stromspeicher zu Hause ersetzt.
Wem eine bidirektionale Station zu teuer ist, für den bietet der TCS eine grosse Auswahl an Wallboxen. Welche das sind, wird im Beitrag «Wallboxen: Die richtige Ladestation für zu Hause finden» aufgezeigt.
Dank dem bidirektionalen Laden kann zum Beispiel die eigens produzierte Sonnenenergie abends zum TV-Schauen genutzt werden, auch wenn die Sonne nicht mehr scheint. Das spart Kosten, da nicht mehr teurer Netzstrom bezogen werden muss. Zudem hat das bidirektionale Laden das Potenzial, zukünftig eine allfällige Strommangellage zu überbrücken.
Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie der zwischengespeicherte Strom des Elektroautos genutzt werden kann.
Wallboxen zum bidirektionalen Laden stellen wir in unserem Übersichtsartikel zu den Wallboxen vor.
Eine bidirektionale Ladestation muss der E-Auto-Fahrer wie eine einfache Ladestation dem lokalen Netzbetreiber melden. Dazu ist ein technisches Anschlussgesuch zu stellen. Ein Elektriker kann beim Ausfüllen und Einreichen helfen. Das E-Auto muss bidirektional Ladefähig sein.
Nein. Auch wenn die Batterie ständig ein Stück weit geladen und entladen wird, schadet ihr das nicht. Im Gegenteil: Bidirektionales Laden hat sogar das Potenzial, die Lebensdauer der Batterie zu verlängern, weil sie öfter im idealen Ladezustand ist. Dazu kommt, dass im Gegensatz zum Autofahren, bei dem der Akku sehr hohe Leistungen abgeben muss, wird sie beim bidirektionalen Laden nur mit einer geringen Entlade-Leistung beansprucht.
Insbesondere bei Elektroautos aus Japan (Honda, Nissan, Mitsubishi) gibt es die Möglichkeit, bidirektional zu laden. In der Schweiz (Stand April 2023) kommen zurzeit folgende Modelle infrage: Honda e, Nissan Leaf & e-NV 200, Mitsubishi i-MiEV, Outlander und Eclipse Cross; Peugeot iOn und Citroën C-Zero. Weitere Fahrzeughersteller haben jedoch Elektromodelle mit bidirektionalem Laden angekündigt.