Jein! Es kommt darauf an, was man unter «Tanken» versteht. Beim Tanken eines Benzinautos muss der Autofahrer in der Regel neben dem Auto stehen. Das ist beim Elektroauto anders. Ob zu Hause oder auf dem Parkplatz im Einkaufszentrum, der Stecker muss lediglich ans Elektroauto angeschlossen werden. Dann kann man zurück ins Haus gehen oder sich um die Einkäufe kümmern. Unterwegs, bei einem Zwischenstopp an einer Autobahnraststätte, dauert das Aufladen mit 20-30 Minuten etwas länger als das Tanken. Auch hier lässt sich die Zeit jedoch sinnvoll nutzen, etwa mit einem Toilettenbesuch, einem Spaziergang oder einer Kaffeepause. Ein Elektroauto hat in nur 20 Minuten, die Leute im Schnitt an einer Raststätte verbringen, schon 250 bis 300 km Reichweite nachgeladen. Das reicht locker bis zum nächsten Zwischenstopp.
Schnellladen beansprucht den Akku ein wenig mehr. Entscheidend ist aber, wie viel Prozent geladen werden. Die Hersteller empfehlen in der Regel, den Akku auf 80 oder 90 Prozent zu laden. Indem nur bis 80% geladen wird, werden die einzelnen Zellen der Batterie geschont und die Lebensdauer des Akkus wird dadurch länger. Es wird nicht nur der Akku geschont, sondern spart auch Zeit. Denn: von 80 Prozent auf 100 Prozent zu laden dauert genauso lange wie von 10 auf 80 Prozent. Ohnehin zeigen Daten des TCS, dass der durchschnittliche Schweizer, die durchschnittliche Schweizerin, das Elektroauto nur achtmal pro Jahr an einer Schnellladestation auflädt. Ansonsten laden sie den Akku zu Hause oder in Einkaufszentren an langsameren Stationen nach.
Falsch! Es ist kein Problem, das E-Auto auch bei starkem Regen aufzuladen. Denn: Ladegerät und Ladekabel sind mit einem besonderen Schutz versehen, der das Eindringen von Wasser verhindert. Somit kann sich auch kein Kurzschluss bilden. Funkenbildung und Stromverlust sind ebenfalls ausgeschlossen, die Ladestationen zusätzlich mit Schutzschaltern ausgerüstet. Das Gleiche gilt für das Waschen des Autos. Niemand muss sich in der Waschanlage vor Stromschlägen fürchten. Egal, ob es regnet oder nicht, Elektroautos sind also sicher.
Tatsächlich könnten manche an öffentlichen Ladestationen auf diese Idee kommen. Denn oft stehen an solchen Stationen grosse Container, die ziemlich laut sind. In diesen befinden sich allerdings keine Generatoren, auch wenn es so klingen mag. In den Containern steht der Elektro-Transformator, dessen Kühlung und oftmals auch Pufferbatterien. Dass Dieselgeneratoren Strom für Elektroautos an Ladestationen erzeugen, ist ein Märchen.
Falsch. Idealerweise lässt sich das Elektroauto günstig zu Hause laden oder beispielsweise in einem Einkaufszentrum. Das Laden von Elektrofahrzeugen ist trotz des Anstiegs der Strompreise deutlich günstiger als das Tanken von Benzin oder Diesel. Selbst wenn die Stromkosten massiv steigen, liegen die Kosten für das Aufladen eines Elektroautos noch immer deutlich unter den Kosten fürs Auftanken eines Benzin- oder Dieselautos. Zudem spart man bei tieferen Servicekosten als beim Verbenner.
Falsch. Elektrofahrzeuge sind viel energieeffizienter als Autos mit einem Verbrennungsmotor. Der Energieverbrauch ist je nach Fahrzeug 67 bis 77 Prozent niedriger als jener eines vergleichbaren Verbrenners. Das heisst, mit einem Elektroauto können mit der gleichen Energie mehr Kilometer gefahren werden. Natürlich steigt der Strombedarf an, je mehr Elektroautos unterwegs sind. Gleichzeitig sinkt aber der Ölverbrauch.
In der Schweiz ist das Ladenetz bereits sehr gut ausgebaut. Es gibt hierzulande mittlerweile mehr Ladestationen als Tankstellen. Gerade in den Städten sind in den meisten Parkhäusern, vor Einkaufsläden und in Shopping-Malls Ladestationen zu finden. Auch Arbeitgeber haben auf ihren Mitarbeiterparkplätzen oft Ladestationen installiert. Entlang der Hauptverkehrsachsen sind regelmässig Schnellladestationen an Rastplätzen. Idealerweise kann das Elektroauto allerdings zu Hause an einer Wallbox aufgeladen werden.
Was es beim Laden sonst zu beachten gibt, haben wir im Beitrag «Elektroauto zuhause laden: Als Mieter und als Eigentümer» ausführlich beschrieben.