Eine Fahreignungserklärung muss nach drei nicht bestandenen Praxis-Prüfungen abgelegt werden. Hier geht es den Behörden darum, zu erfahren, ob die oder der Lernende die Prüfung überhaupt noch einmal machen darf.
Erst wenn die Fahreignungsabklärung bestanden ist, wird die Fahrschülerin oder der Fahrschüler zu einer vierten Prüfung zugelassen. Wir zeigen auf, was genau bei der Prüfung passiert und wie man sich darauf vorbereiten kann.
Was ist die Fahreignungsabklärung?
Es gibt zwei Arten von «Nachprüfungen» in Bezug auf den Führerausweis:
Für Schülerinnen und Schüler, die dreimal durch die praktische Prüfung gefallen sind, ordnen die Behörden eine Abklärung mit dem Schwerpunkt Hirnleistungsfunktionen an. Dabei wird getestet, ob die Schülerin oder der Schüler überhaupt kognitiv fit genug ist, um eine praktische Prüfung zu bestehen.
Das ist nicht zu verwechseln mit der Fahreignungsabklärung für Autofahrerinnen oder Autofahrer, die bereits einen Führerausweis haben.
Diese haben meist die Verkehrsregeln verletzt oder wurden beim Fahren unter Einfluss von Alkohol oder Drogen erwischt. Bei ihnen geht es in der Abklärung um eine verkehrspsychologische Untersuchung mit Schwerpunkt Charakter. Hier wird neu erwogen, ob es sicher ist, wenn diese Personen ihren Führerausweis in Zukunft behalten.
Wie genau läuft die Abklärung ab?
Eine Fahreignungsuntersuchung besteht in der Regel aus zwei Teilen:
Der erste Teil ist eine psychologische Untersuchung mit einem speziell entwickelten computerisierten Testsystem. Darin soll festgestellt werden, ob die Person in Bezug auf den Strassenverkehr eine vernünftige Einstellung vertritt und verantwortungsvoll agiert. Es werden die visuelle Wahrnehmung, die Aufmerksamkeit, die Konzentration, das Reaktionsverhalten, die Augen-Hand-Koordination und die Belastbarkeit überprüft.
Im zweiten Teil findet ein Gespräch mit der Psychologin oder dem Psychologen statt. Darin wird geklärt, ob sich die Ergebnisse aus dem Test auch im persönlichen Gespräch widerspiegeln. Insgesamt dauert dieser Prozess meist zwischen zwei und drei Stunden.
Wer führt die Überprüfung durch?
Knapp die Hälfte der Kantone, darunter Bern, führt den sogenannten Schuhfried-Test durch. Dieser wird durch speziell ausgebildete Personen im Strassenverkehrsamt selbst umgesetzt. Die anderen Kantone, wie zum Beispiel Zürich, haben den Fahreignungstest an externe Partner ausgelagert. In dem Fall führen Fachpsychologinnen oder -psychologen für Verkehrspsychologie mit Schwerpunkt Diagnostik die Prüfung durch.
Es besteht aber auch in einigen Kantonen die Möglichkeit, eine eigene Ärztin oder einen eigenen Arzt zu wählen. Diese Person muss für den Zweck ausgebildet sein und gewisse Anforderungen hinsichtlich der medizinischen Qualifikation erfüllen.
Spätestens nach der dritten nicht bestandenen Prüfung kommt die Information der Behörde, dass eine Abklärung für eine weitere Prüfung notwendig ist, automatisch per Post. Üblicherweise muss man sich über ein Anmeldeformular für einen Termin anmelden. Daraufhin erfährt die Fahrschülerin oder der Fahrschüler alle weiteren Schritte zur Fahreignungsabklärung.
Wie viel kostet diese Fahreignungsabklärung?
Wie allgemein bei den Kosten auf dem Weg zur Autoprüfung kommt dies auch bei der Fahreignungsabklärung auf den jeweiligen Kanton an. Wichtig: Die Fahreignungsabklärung muss die oder der Lernende immer selbst bezahlen. Sie kostet zwischen 900 Franken und 1'600 Franken.
Kann ich mich auf die Abklärung vorbereiten?
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Ja. Es gibt Vorbereitungskurse und private Coaches, die die wichtigsten Themen und Fragestellungen mit den Schülerinnen und Schülern trainieren.
Dabei geht es weniger um ein Auswendiglernen von richtigen Antworten. Die oder der Lernende wird darauf vorbereitet, auf die Fragen der Psychologen souverän zu reagieren.
