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Umfrage 2023: Das denkt die Schweiz über die E-Mobilität

Elektrisch fahren | 12.06.2024

Wer ein Elektroauto hat, ist damit zufrieden. Das zeigt der E-Barometer, eine vom TCS in Zusammenarbeit mit gfs.bern durchgeführte repräsentative Studie zur Elektromobilität. Nach wie vor ist der Klimaschutz der wichtigste Anschaffungsgrund für ein Elektroauto, hat aber an Relevanz abgenommen. Vorbehalte haben viele noch aufgrund der hohen Anschaffungskosten und der Reichweite, insbesondere aber auch aufgrund der mangelnden Ladeinfrastruktur. 

Inhalt
Das sind die Gründe für den Kauf eines E-Autos

Das Auto bleibt in der Schweiz eines der wichtigsten Fortbewegungsmittel. So besitzen die Hälfte der Haushalte ein Auto. Fast ein Drittel haben gar mehrere Fahrzeuge in der Garage. Nach wie vor steht der Verbrenner am höchsten im Kurs. Ein reines Elektroauto fahren gemäss dem E-Barometer 9 Prozent der Befragten. 7 Prozent haben einen Hybriden zu Hause. 

Wer sich jedoch für den Kauf eines Elektroautos entschieden hat, der ist damit glücklich. Im E-Barometer gaben satte 93 Prozent an, mit ihrem E-Auto oder ihrem Hybrid zufrieden zu sein. Zweidrittel sind sogar sehr zufrieden. 

Zufriedenheit der Besitzer von Elektroautos und Plug-in-Hybriden: *

Sehr zufrieden
67%
67 %
Eher zufrieden
26%
26 %
Eher nicht zufrieden
3%
3 %
Überhaupt nicht zufrieden
0%
0 %
Weiss nicht / Keine Antwort
4%
4 %

Noch immer ist das Klima beziehungsweise die CO₂-Einsparung der mit Abstand wichtigste Anschaffungsgrund für ein Elektroauto. 47 Prozent der Befragten im Alter ab 18 Jahren gaben an, sich deshalb in Zukunft ein E-Auto kaufen zu wollen. Im Gegensatz zu früheren Befragungen ist dieser Wert aber gesunken. Das heisst:  Alltagspraktische Überlegungen spielen gegenüber idealistischen Motiven eine wichtigere Rolle, als dies in der Vergangenheit der Fall war. Für 33 Prozent hat ein E-Auto den Vorteil, dass es zu Hause praktisch kostenlos und mit eigenem Solarstrom aufgeladen werden kann. Für ein Viertel der Befragten ist die steigende Reichweite ein Grund, sich ein E-Auto zuzulegen. 

Ergebnisse einer Umfrage aus dem Jahr 2023: *

Klima/CO2-Ausstoss
47 %
Steigende Reichweite der Fahrzeuge
25 %
Preisliche Überlegungen (sinkende Anschaffungskosten / tiefe Unterhaltskosten)
22 %
Wegen dem steigenden Erdölpreis und der Erdöl-/Erdgasknappheit
20 %
Genügend öffentliche Lademöglichkeiten
20 %

Eine klare Mehrheit möchte ihr Fahrzeug selbst besitzen (73 Prozent). Ein Auto zu teilen (Car-Sharing) kommt lediglich für 11 Prozent infrage. 

Wer weitere Inputs beim Kauf eines Elektroautos sucht, der wird in unserem Beitrag «Elektroauto finanzieren: Kauf, Leasing oder ein Abo?» fündig.

Das sind die Gründe gegen den Kauf eines E-Autos

Gegen den Kauf eines Elektroautos spricht laut 41 Prozent der Befragten die noch immer relativ hohen Anschaffungskosten. Ausserdem müssen die E-Autos ihre Alltagstauglichkeit beweisen. Denn 34 Prozent finden, dass es nach wie vor zu wenige verfügbare Ladestationen gibt. Auch die geringe Reichweite und die unsichere Nutzung im Ausland (Laden, Pannendienst) halten viele von einer Anschaffung eines E-Autos ab. Ebenfalls ins Gewicht mit 28 Prozent fällt die Meinung, dass ein Elektroauto zu wenig flexibel ist, da die Fahrten im Voraus geplant werden müssen.

Weiter fragen sich viele der Befragten, wie nachhaltig die Herstellung und vor allem die Entsorgung der Batterien der E-Autos ist.

Die anhaltende Stromknappheit und die steigenden Stromkosten haben kaum Einfluss auf die Bereitschaft, ein Elektroauto zu kaufen. Für fast vier Fünftel der Befragten haben die steigenden Preise für Energie und Treibstoff weiterhin kaum Einfluss auf ihr Mobilitätsverhalten oder ihre Entscheidung. 

Ergebnisse einer Umfrage aus dem Jahr 2023: *

Hohe Anschaffungskosten / Preis des Autos
41 %
Keine / Zu wenige verfügbare Ladestationen
34 %
Geringe Reichweite
34 %
(Zu) unflexibel, muss Fahrten im Voraus planen
28 %
Positive Auswirkungen auf die Umwelt nicht erwiesen
28 %

Einen Überblick über die Kosten gibt dieser Beitrag: «Elektroauto Kosten 2023 - Die wichtigsten Antworten vom TCS».

Der TCS hat 31 Elektroautos auf Reichweite, Verbrauch und Ladezeit getestet. Alle Details gibt es hier: «Zum TCS Reichweiten Test».

382'000
Ladestationen in einer App
Ladestationen in der Schweiz

Das Ladenetz für Elektroautos ist in der Schweiz gut ausgebaut. Rund 14’000 öffentliche Ladestationen stehen bereit, davon über 2’000 Schnellladestationen.

Wer zum ersten Mal mit dem Elektroauto unterwegs ist, sollte sich mit den entsprechenden Apps, Websites und Navigationssystemen vorbereiten. So kann unterwegs schnell die richtige Ladestation gefunden werden. 

Mit etwas Vorbereitung findet man jedoch schnell heraus, wo man sein E-Auto aufladen kann.  Die TCS eCharge App hilft bei der Planung der Route, der Bezahlung vor Ort und zeigt, wo welche Stationen zu finden sind.

Vertiefte Informationen zum Thema «Laden unterwegs» sowie zum «Laden an der Autobahn» stellen wir in einem eigenen Beitrag zur Verfügung.

Trend: Ladestationen und Infrastruktur

Auffallend ist: Fanden 2019 noch 71 Prozent, dass es an öffentlichen Strassen zu wenige Ladestationen hat, sind es 2023 nur noch 67 Prozent. Offenbar hat sich im Bereich der Ladestationen einiges getan.

2019
71 %
2023
67 %

Jedoch fehlt vielen eine Ladestation zu Hause. Die Hälfte der Befragten (45 Prozent) haben keine Möglichkeit, bei sich zu Hause eine Ladestation zu installieren. Auch am Arbeitsplatz oder in Parkhäusern ist der Wunsch nach mehr Lademöglichkeiten gross.  

Immerhin verfügen 53 Prozent der Befragten über einen eigenen Parkplatz, Garage oder Einstellplatz mit Stromanschluss, um ihr Elektroauto zu laden. Rund 36 Prozent haben gar eine eigene Ladestation installiert.  

Nur gerade 12 Prozent haben überhaupt keinen Anschluss, um das Elektroauto in unmittelbarer Umgebung (zu Hause, öffentlich zugängliche Ladestation oder Arbeitsplatz) zu laden. 

Die Umfrage zeigt auch, dass der Solarstrom immer wichtiger für das Elektroauto wird. Mittlerweile können rund die Hälfte der Befragten ihr E-Auto mit dem eigenen Solarstrom versorgen. 

Was beim Laden zu Hause wichtig ist, haben wir im Beitrag «Elektroauto zu Hause laden: Als Mieter und als Eigentümer» zusammengefasst. 

Noch keine passende Wallbox für das E-Auto zu Hause? Der TCS bietet einige Modelle an: «Wallboxen: Die richtige Ladestation für zu Hause finden»

Trend: Politische Unterstützung

Nach wie vor findet eine Mehrheit, dass Behörden mit Subventionen für genügend Ladestationen auf öffentlichen Plätzen sorgen sollen. Ausserdem wird auch ein Steuerabzug für emissionsarme Fahrzeuge befürwortet. Die Unterstützung dieser Anliegen nimmt jedoch in der Tendenz im Vergleich zum letzten Jahr ab. Klar abgelehnt wird eine Benzinsteuer, mit der Ladestationen in Mehrfamilienhäuser finanziert würde.

* Die Ergebnisse des TCS-Barometer Elektromobilität basieren auf einer schweizweiten Befragung von 1004 Einwohnerinnen und Einwohnern der Schweiz ab achtzehn Jahren. Durchgeführt wurde sie im Herbst 2023 durch das Forschungsinstitut GFS Bern.   

 

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